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      Bolivien 2019 - Uyuni        
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Um 9:30 Fährt ein Bus nach Uyuni. Es gibt sogar einen Busbahnhof in Potosi. Die Fahrt kostet 30 Bolivianos dauert 4h und führt 200 km durch eine wunderschöne Landschaft. Auch hier gab es früher eine Eisenbahn, die Schienen sind noch da.

Dennoch ist die Busfahrt schön, denn das Wetter spielt auch mit.

Besonders beeindruckend die schneebedeckten Gipfel der Anden. Hier geht es manchmal auf über 6000 m.

Am Ende der Fahrt erwartet mich eine hässliche graue Stadt in der Wüste und eine Touristenabkocherin, die mir auch gleich einen Ausflug auf den Salar de Uyuni 8Salzsee), ein Paar Stiefel und eine Busfahrt nach Cochabamba für 90 $ verkauft. Ich bezahle bar.
Ein Taxi bringt mich zum Hostal Piedra Blanca (weißer Stein). Die Gegend ist so wie die ganze Stadt und nicht weit weg zum Zentrum.

In Uyuni ist Stromsperre, hängt mit dem Regen der letzten Tage zusammen, erklärt die Rezeption. Dauert nicht lange. Tatsächlich ist nach 3 Stunden alles wieder OK.
Ich gehe in die Stadt, trinke eine Cola, Kaffee geht nicht wegen Strom, und genieße mein völliges Desinteresse.
Das Hostal ist Anlaufpunkt für Backpacker aus der ganzen Welt. Auch Deutsche sind darunter. Aber auch viel Asiaten. Es ist die Hochsaison für Asiaten auf dem Salar. A must see.
Das Zimmer ist soweit ganz OK und ein privates Bad gibt es auch, sogar mit lauwarmen Wasser.

Frühstück ist für die 35 Euro pro Nacht inklusive. Das besteht aus Rührei und einer Scheibe Brot. Dazu allerdings beliebig viel Obst. Und natürlich WLAN, das wird noch sehr wichtig.

Uyuni ist, bzw. war auch Eisenbahnkreuzungspunkt. Daher die vielen eisenhaltigen Modelle, die die "Allee" säumen.

Spannend der Bahnhof, den ich nach 45 min und unendlich vielen Nachfragen endlich finde. Er ist nur 10 min vom Hostal entfernt!! Von hier fährt ein Nachtzug nach Oruro, täglich. Darauf habe ich ja nun verzichtet, aber nachts nützt ja auch nichts.

In diesen Wagen des Onkel Inn Wagon kann man auch für etwas schmaleres Geld (17 Euro) Übernachten. Kein eigenes Bad, kein Deal.

Zum Friseur müsste ich auch mal. 20 Bolivianos ohne Waschen und so und der Typ macht das echt super. Da sind dann 30 Bolivianos drin.
 
Aus irgendeinem Grund lerne ich Japaner aus Hokaido kennen. Egal wie, sie sind nett und unterhaltsam. Er eigentlich Tauchlehrer jetzt mit eigenem Restaurant, sie bei der Regierung. 6 Wochen in Südamerika unterwegs.




Ich fange schon an zu von einem Rückflug über Japan zu träumen, da trifft mit im Hostal eine EMail wie ein Schlag mitten ins Gesicht. - VISA-Card gesperrt. Angeblich beim ziehen von Geld an einem Automaten am Vortag in Uyuni ausgespäht. Das mit den ATM - Cajero Automatico hat bisher in Südamerika hervorragend geklappt. Na, ja ich erinnere mich an die Mail auf meine Anfrage bezüglich der Sicherheit der VISA-Card im November 2018. "Sie bekommen innerhalb von 2 Tagen eine Ersatzkarte" so die Internetaussage des Unternehmens. Anruf bei VISA München. "Ja, sie bekommen eine neue Karte, nach Dresden. Wie können sie denn mit nur einer Karte nach Südamerika reisen?"
Zum Automaten. Tatsächlich schon gesperrt. Aber dann die Erleuchtung, EC-Karte. Die geht bei einem Automaten der "Mercantil des Santa Cruz" dann auch für den Rest der Reise problemlos. Nur eben keine Internetbuchungen und keine Autoverleih. Also neue Reisepläne und der Rückflug ist auch noch nicht gebucht.
Ich versorge mich also bis zum Stehkragen mit Bargeld, 1500 Bolivianos, also 200 Euro kriegt man pro Tag. Damit ist erst mal alles relativ sicher.

Wer sorgen hat, hat auch Likör, sagt Wilhelm Busch. In einem kleinen Supermarkt können sie mir damit weiterhelfen. Aber die Nacht ist sehr unruhig.
Die Bank reagiert dann auch auf keinerlei EMails und der Kontenstand ist nicht abrufbar. Telefonnachfrage, ja sie haben ein EDV-Problem. Das hängt nicht mit meiner Karte zusammen, aber die Kartensperre ist damit für mich hinreichend erklärt.
Im Laufe der nächste Tage dämpfen sich die Mordpläne und das Leben wird halbwegs normal. Dennoch wird mich der Schock nicht loslassen, der Schock über den gemeinen Verrat der DKB-Bank.

Am späteren Nachmittag unternehme ich dann zu Fuß noch einen Ausflug zum Cemeterio de Trenes, zum Eisenbahnfriedhof.

Eine apokalyptische Kulisse für einen SF-Dreh. Aber sie lindert meine Kartenqual.
Am letzten Tag holt mich ein Van im Hostal zur Exkursion auf den Salzsee ab. Meinen großen Rucksack nehme ich gleich mit, denn der Ausflug endet um 19°° Uhr und um halb neun startet der Bus nach Cochabamba.
Der Salzsee liegt 30 km hinter Uyuni, vorher besuchen wir noch den Eisenbahnfriedhof und einen Markt. Unsere Gruppe besteht aus zwei Uruguyaern, zwei Brasilianern und zwei Chilenen, ja und mir. Tolles Team. Ich bringe das Gespräch auf Fußball und muss dann eigentlich nur noch zuhören.
Alles Reiselustige und Weltenbummler. Man versteht sich.

Der Salzsee ist irre. Auf der Salzschicht Wasser. Als Mitteleuropäer habe ich das Gefühl von Eis und damit eine gewisse Unsicherheit.

Das erste und einzige Hotel der Welt aus Salz. Diese Blöcke sind keine Steine sondern Salz, der Lecktest beweist es.

Ein Meer von Flaggen beweist das Interesse der Welt an Uyuni.

Nachdem ich einer Australierin klar gemacht habe, dass Kängurus in Australien ausgestrorben sind, senkt sich die Sonne

Eine Beobachtung des Sonnenunterganges ist ein Muss. Aber hier liefert jede Tageszeit ein spezifisches Bild.

Unser Fahren bringt mich zum Bus nach Cochabamba. Doch der fällt heute aus.
Also erst mit dem Bus nach Oruro dann von da aus nach Cochabamba. Meine Sitznachbarin ist eine Architekturstudentin aus Cochabamba und wird von der Kartenverkäuferin als Babysitte für mich verpflichtet.


Mit Gesprächen über Gott und die Welt in Englisch und Spanisch geht die Nacht zu Ende.
Ich zeige ihr eine Postkarte mit dem Konterfei von Evo Morales, dem derzeitigen Präsidenten.
Sie weicht ergriffen zurück, etwa so wie ein Vampir, dem ein Heiligenbild gezeigt wird.
Ich finde den Typ irgendwie sympathisch.
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