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      Baltikum 2018  - Station 3 - Helsinki        
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                                                           Helsinki, Finnlands Hauptstadt ist nur 100 km Fährlinie und 30 Euro (hin und zurück) von Tallin entfernt.

Die überbrückt Tallink in 2,5 h.
Am zweiten Tag in Tallin gehe ich das also in Angriff.
Morgens um 7:30 Uhr geht es es los und gegen 10°° Uhr begrüßt mich mein Hund Gero am Pier in Helsinki.


Von dort geht es mit der Linie 7 der Straßenbahn für 2,50 Euro in's Zentrum, wo eine Hop On Hop Off Tour für den 20 Euro den restlichen Tag gestaltet. Euro ist hier die Standardwährung.

Per Ohrhörer erfahre ich nicht nur etwas über die Stationen sondern auch über das Land.
Start ist die Helsinki Katedrale, vom Russischen Zaren Alexander I. erbauen lassen, als Finnland unter der Knute der Zaren stand.
Er wollte Helsinki, dass er den Schweden abgekämpft hatte zu einer bedeutenden Regionalhauptstadt machen und suchte Vorbilder zum Beispiel in Paris. An vielen Gebäuden erkennt man diese Absicht wieder.

Vorbei geht es am Hafenmarkt und der Jungfrau, einer freizügigen jungen Dame in Bronze, die am Anfang des 20. Jahrhundert nicht gerade den Beifall der Frauenbewegung fand. Warum auch immer. Dennoch war Finnland das Land Nummer zwei nach Neuseeland, welches 1906 das Frauwahlrecht einführte. Das deutet auf einen progressiven Umgang der Finnen mit sozialen Themen hin.

Sie behaupten auch, das beste Bildungswesen der Welt zu haben. Diese Behauptung beweist, dass sie dem Thema einen großen Raum einräumen. Und das macht die Sache glaubhaft, zumal bekannt ist, dass sie wichtige Teile des DDR-Bildungswesens übernommen haben, also organisatorisch.
Sind jetzt einige Wiedervereinigungsfetischisten pikiert??
Hop Off bedeutet ja Aussteigen. Und das muss man, wenn man über den Hafenmarkt zur Upsenski Katedrale will.

Am Markt trinke ich Kaffee, was sonst bei den höchsten Alkhoholsteuen in der Welt, und lasse mir ein Gebäck munden, welches auch wirklich mundet. Ganze vier Euro kostet das Vergnügen.
Die Katedrale ist majestätisch und lässt die einstmalige Nähe zu Russland erahnen.
Besonders beeindruckend ist das Interieur, aber das kenn man ja von anderen Kirchen russischer Bauert auch schon.
In Finnland wird nicht nur Finnisch, sondern auch Schwedisch gesprochen. Ein Überbleibsel der Bestzung durch die Schweden. Da Schwedisch von etwa 12% der Bevölkerung gesprochen wird und neben Finnisch auch Amtssprache ist, hat jeder Bürger das Recht, in seiner Sprache angesprochen zu werden.
Daher sind zum Beispiel Hinweisschilder zweisprachig!! Allerding reden die Finnen nicht viel, behaupten sie von sich. Wer redet kann nicht gleichzeitig denken - da ist was dran.
Helsinki ist nicht nur die Stadt des Neoklassizismus, sonder besitz eine wunderschöne vorgelagerte Inselwelt.
Im Winter friert die Ostsee wegen des geringen Salzgehaltes und der geringen Strömungen immer zu und man kann von Insel zu Insel mit dem Auto fahren.
Übrigens sind hier -25 °C keine Seltenheit.

Die vier Kraftwerke rings um Helsinki sorgen für Strom und Wärme und ein Teil dieser Wärme hält die Straßen und Wege eisfrei (sicher nicht alle). Das verwundert, führte doch das Prinzip der Kraft-Wärmekopplung die DDR in den Untergang.
Ein einmaligen Baudenkmal ist die 1961 aus Stein gesprengte Felsenkirche, seine Pforte für dre Euro pro Besucher öffnet.
Der Bahnhof soll übrigens von ähnlicher Qualität wie die Grand Central Station in New York haben, eine Behauptung, die ich aus Zeitgründen nicht überprüfen kann. Die Fähre ruft.
Nur eines ist sicher, Finnland hat die gleiche Spurweite wie Russland. Die ist deshalb etwas breiter als die anderen europäischen Normalspuren, weil der Zar nicht wollte, dass eventuell feindliche Invasoren mit ihren Loks auf russischen Gleisen schnell voran kommen.
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion bekamen die Nazis das schnell zu spüren als der Nachschub ausging. So versuchten sie die Spur umzubauen und kamen damit  auch einige teusend Kilometer voran. Bis Moskau reichte es dann Gott sei Dank doch nicht.

Am Hafen erwartet mich dann noch eine Skulptur etwas neueren Datums, der Bad Boy.
Und daneben gibt es einen Kiosk mit allerlei Grundnahrungsmitteln. Trotz der Aversion gegen Alkohol und der Priese sieht man Finnen biertrinkenderweise überall in Lokalen, so auch hier.

Mit diesem Augenzwinkern verabschiedet sich Helsinki.
Fazit:
Ein neuer Blick auf diese Welt. Finnland ist vielleicht nichts zum Auswandern, aber der Besuch ist fast ein Muss.


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