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      Baltikum - Litauen - 2018  - Station 15 - Vilnius (Litauen)        
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Vilnius empfängt mich an diesen Sonntag mit einem sehr ausgedehnten Stadtfest. Womit das zusammenhängt weiß ich nicht obwohl in diesem Jahr mir seiner hundertjährigen Selbstständigkeit ja immer ein Grund zum Feiern für Litauen ist.
Nur 2 Gehminuten vom Hotel "Artis Centrum Hotels" (70 e pro Nacht, 15 € Parkplatz aber incl. Frühstück, Pool und Sauna) beginnt das Zentrum, repräsentiert durch die Kathedrale St. Stanislaus. Eine Stadtrundfahrt für 18 € ist die erste Wahl, um sich einen Überblick zu schaffen.

Ein besonderer Stadtteil ist Užupis, ein Künsterviertel. Už steht für hinter upe ist der Fluss.
Es ranken sich viele Stories um diesen Stadteil, den man auch wirklich besuchen muss, auch wenn die Erzählungen etwas mehr versprechen als die Wirklichkeit hält.

Unterwegs zwei gotische Kirchen: links St. Annen (Šv. Onos), rechts St. Franziskus (Šv. Pranciškaus Asyžiečio).

Vilius liegt an der Mündung der Vilnia in die Neris rund 40 km von der weißrussischen Grenze entfernt. Hier im Bild mit Paddlern.
Der Vilnia ist die erste Punkt in der Verfassung der "Freien Pepublik Užupis" gewindmet: "Jeder Mensch hat das Recht, am Fluss Vilnia zu leben, und der Fluss Vilnia hat das Recht, an jedem vorbei zu fließen."
In der gesamten Verfassung geht dieser Stil so weiter, nachzulesen auf Wikipedia.

So romantisch wie am Eingang ist es dann im Verlauf des ehemals von Juden bevölkerten Stadtteils doch nicht.

Neben künstelischen Betätigungen scheinen sich die Bewohner mit weitaus lukrativeren Tätigekietn zu beschäftigen. Ein Scheu vor Aufsichtsbehörden scheint es wunderbarerweise hier nicht zu geben.

Hier habe die Künster wieder zugeschlagen. Aus einem sehr prosaischen Gang zum Ufer der Vlinia wird mit Kunst und Blumen ein abwechslungsreicher Gang.

In krassem Gegensatz zum historischen Vilius das moderne Vilnius, unter den Einheimischen auch Shanghai genannt.
Ausdruck neoliberaler Wirtschaftspolitik aber dennoch beeindruckend für eine Stadt mit 600.000 Einwohners, also etwa so groß wie Dresden.

Das man Künstler jeder Art hier sehr schätzt, erfahre ich am nächsten Tag. Wegweiser, die es hier im Gegensatz zu deutschen Städten an der Zahl gibt, weisen nicht nur auf die rauschenden Barocken Sehenswürdigkeiten dieses "Rom des Nordens" sondern auch auf allerlei Denkmäler, die den toten und lebenden Künstlern dieser Welt gewidmet sind. Hie am Beispiel von Frank Zappa.
Dabei spielt es keine Rolle diese Vilnius kennen oder kannten oder nicht.


Diese Leitung dient keinerlei technischen Zwecken, sondern ist
ein Kunstwerk!
Am nächsten Morgen bringe ich das Auto zum Flughafen und fahren mit dem Bus zurück in die Stadt. Fast der ganze Tag steht mir mit seinem phantastischen Wetter zur Verfügung und ich begebe mich zu Fuss zum Ufer der Neris.
Hier wird eine Flussfahrt für 9 € versprochen und ein Spaziergang mit anschließendem Kaffee versüßt das Warten. Unter den drei Brücken, die die Neris queren ( eine ist eine Fußgängerbrücke) flog dereinst ein Kunstflieger hindurch ohne sich oder die Bauwerke zu beschädigen.

Vilnius ist auch eine Stadt der alternativen Fortbewegler. Allerorten Radfahrer, Rollerfahrer und diverse E-Mobile. EBikes, Segways, elektrifizierte Roller, Räder, Motorroller.
Allen steht 8auch ohne amliches Kennzeichen) ein seperater Fahrweg zur Verfügung, den ein Fußgänger gefälligst zu respektieren hat. Sonst kann es gefährlich werden.

Ich frage mich: Kann man nicht mal eine Abordnung von Politikern und Juristen aus Deutschland nach Litauen schicken, um diesem unkontrollierten Treiben mit Gesetzen, Verordnungen und Prozessen eine Ende zu setzen?
Der Gedanke ist schnell verworfen. Baltikum steht in erster Linie für "Gefahr durch die Russen". Über die Gängelung der Baltischen Bevölkerung mit profitorientierten Vorschriften ist nach dem nächsten und hoffentlich letzten großen Krieg noch Zeit.

Schnell noch einmal weg mit den Geanken an Deutschland und rein ins Vergnügen, sprich Boot.
Die Flussfahrt führt von der Anlegestelle in beide Richtungen, zur Mündung der Vilna und weiter und bis zum Hochhausviertel.
Am Ufer sitzen Angler un eine zauberhaften Uferlandschaft gleitet mit ihren Schillfstellen vorüber.


Nächstes und letztes Ziel für den heutigen Tag ist die Obere Burg mit dem Gediminas-Turm.
Der Lift ist gerade in Erneuerung also ein e letzte Anstrengung.

Den Gediminas-Turm der Oberen Burg kann man für 5 € auch besteigen, was ich natürlich tue, denn seine Höhe und Lage verspricht einen wundervollen Rundblick.

Nebst Informationen über Ritter, Königreiche und dergleichen Ungerechtigkeiten der Geschichte wird ausgiebig in Bild und Ton der "Baltische Weg", die Menschenkette von 23.8.1989 dokumentiert. Einem intensiven Betrachter der neueren Geschichte drängen Tränen in die Augen. Soviel Zivilcourage einem System gegenüber, dass nicht gerade für seinen mitfühlenden Umgang mit Regimegegnern bekannt war, ringt einem Respekt ab.

1 Million Menschen von Vilnius über Riga nch Tallin!
Dann noch der spektakuläre Blick über die Stadt.
Eine litauische "Kalte Suppe" bestehnd aus Rahm, Roter Beete, Zwiebeln und allerlei Gewürzen ist ein Muss. Was es mit den beiden aufgespiesten Kartoffeln auf sich hat weiß ich nicht, aber ich verzehre sie vorsichtshalber eingetunkt mit.
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