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Manche nannten sie in der DDR liebevoll herablassend "Fidschis" (eine regelrechte Schreibweise gibt es für das
Wort eigentlich nicht). Und viele meinten, sie kämen aus "Fiitnam", weil das "V" in Vietnam einer Fehlinter-
pretation unterlag genau wie das langgezogene "i".
Sie arbeiteten als Gastarbeiter in Volkseigenen Betrieben und lebten unbemerkt aber fleißig unter uns.
Wer eine Jeanshose brauchte ging eben zum Fidschi.
Alle kannten das Schicksal des Volkes und es gab wohl auch unter den hardgesottensten westaffinen
DDR-Bürgern kaum einen, der den barbarischen Krieg der USA gegen den südostasiatischen Staat begrüßt
hätte.
So auch ich, der praktisch mit ARD- und ZDF- Propaganda aufwuchs und dennoch ein Herz für den in der
Tagesschau stets mit Herablassung gewürdigten Vietcong hatte. Irgendwann schlug die Stimmung auch im
Westfernsehen gegenüber den USA um und Gott sei Dank ging dann auch die Barbarei mit Napalm und
Agent Orange zu Ende.

Grund genug, um die freundlichen Menschen in dem wiedervereinten Land zu besuchen und sich von Mensch
und Land ein eigenes, wenn auch gefiltertes, Bild zu machen.

Und so starteten wir am 25.12.2016 zu einer dreiwöchigen Kombireise mit Rundfahrt und Strand die sogar
einen kleinen Abstecher nach Kambodscha beinhaltete.

Vom Krieg ist nicht mehr viel zu sehen, jedenfalls auf unserer Route nicht, aber es gibt Menschen, die die 
Folgen zu tragen haben, Blessuren Erbschäden.
Es ist kein Hass mehr da, dafür Hochhäuser und Einkauftempel, schicke Restaurants einfache Cafe's und
Superhotels.
Die fast hundertmillionen Einwohner haben viel aufgebaut, die harte Hand der kommunistischen Partei ist
wenig zu spüren und scheint den Menschen nicht die Laune zu verderben. 70 % aller Berufstätigen haben eine Sozialversicherung, es gibt staatliche Unternehmen, Joint Venture und private Betriebe.

Und außerdem viele Fahrräder, elektrisch angetriebene Zweiräder und Mopeds.

Es ist ein interessantes Land mit einer faszinierenden Natur und vielen sakralen Einrichtungen, die mit ihrem
Prunk eine gewisse Lebensfreude der Bewohner widerspiegeln.

Wir haben die Zeit genossen und würden auch gern wiederkommen, wenn da nicht die begrenzte Lebendauer
und die vielen anderen Reiseziele wären.